Die
Heilpädagogische Hilfe Osnabrück ist für die Montessori-Schule ein
vertrauter und wichtiger Ansprechpartner was die berufliche Zukunft
unserer Schülerschaft betrifft. Ein für alle verbindliches Praktikum
findet dort jeweils im 12. Schuljahr statt. Weiterhin gibt es seit
viele Jahren eine enge und gewinnbringende Zusammenarbeit bei der
Begleitung vieler unserer Schulabgänger in den dortigen
Berufsbildungsbereich.
In den letzten
Jahren haben sich für Menschen mit Behinderung die Chancen, eine
Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu finden, enorm
erweitert (Unterstützte Beschäftigung, Budget für Arbeit). Diese
gesellschaftliche Veränderung greifen wir auf, indem wir darüber
informieren und unsere Schülerinnen und Schüler vermehrt in Praktika
außerhalb der Werkstatt für behinderte Menschen vermitteln.
Passend zu diesen
Bemühungen bietet sich uns nun die „Initiative Inklusion“ an:
Mit dem Ziel einen größeren Prozentsatz von Absolventen der
Förderschule für Geistige Entwicklung auf dem allgemeinen
Arbeitsmarkt zu platzieren stellt das Sozialministerium für
zusätzliche Maßnahmen zur Berufsorientierung an Förderschulen
Geistige Entwicklung (und Förderschulen Körperliche und Motorische
Entwicklung) Gelder zur Verfügung. Diese Maßnahmen sollen von
externen Bildungsträgern durchgeführt werden. In enger
Zusammenarbeit mit Elternhaus und Schule können die Schülerinnen und
Schüler nun noch gezielter auf den Übergang in ihre berufliche
Zukunft vorbereitet werden. In den Abgangsklassen von Regelschulen
sind ähnliche Berufsorientierungsmaßnahmen schon lange üblich.
Die
Montessori-Schule beteiligt sich an der Initiative Inklusion und
kooperiert dafür mit den Grone-Schulen. Diese verfügen bereits über
Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung auf
dem regionalen Arbeitsmarkt und können die formalen Voraussetzungen
für die Maßnahmen erfüllen. In Absprache mit Frau Ehlke
(Konrektorin) und Frau Lühker (Sprecherin TK Schule und Beruf) wurde
das detaillierte Konzept der Grone-Schulen auf die an unserer Schule
stattfindende Berufsorientierung angepasst. Es heißt ProBe -
Probiere Berufe.
Grundsätzlich
sollen alle Schülerinnen und Schüler an diesem Projekt teilnehmen.
Voraussetzung dafür ist die Zustimmung des Schülers/ der Schülerin
und der Erziehungsberechtigten.
Zum Ablauf:
Im Modul 1 wird
an vier aufeinander folgenden Tagen mit Schülerinnen und Schülern
der Klassen 11 auf sehr handlungsorientierte und spielerische Art
eine Kompetenzanalyse durchgeführt. Das Modul 2 (in Klasse 12)
beinhaltet Betriebserkundungen und das Kennen lernen verschiedener
Berufsfelder. Im Modul 3 werden die Schülerinnen und Schüler
Gelegenheit haben, ihre erarbeiteten Interessenlagen und Fähigkeiten
in Praktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu überprüfen und zu
erproben. Es ist möglich, einzelne Module mehrfach zu durchlaufen.
Alle Module
werden von den Pädagoginnen und Pädagogen der Montessori-Schule
begleitet. Nach jedem Modul findet für jede Schülerin/jeden Schüler
eine Berufswegekonferenz statt. Hier wird gemeinsam mit allen
Beteiligten (Schülerin/Schüler, Eltern, Lehrkraft der
Montessori-Schule, Berufsbegleiter der Grone-Schulen und ggf. der
Reha-Beraterin der Agentur für Arbeit) besprochen, zu welchen
Ergebnissen die Arbeit in den Modulen geführt hat und welche
berufsbezogenen Perspektiven sich daraus ergeben.
Die Teilnahme an
der „Initiative Inklusion“ ersetzt nicht die Diagnostik der Agentur
für Arbeit zum Ende der Schulzeit. Mit Frau Breyl-Wuntke, der für
unsere Schule zuständigen Reha-Beraterin der Agentur für Arbeit,
sind wir im Gespräch über eine sinnvolle Verzahnung der Abläufe.
Hilfreiche Internetseiten zum Thema:
Heilpädagogische Hilfe Osnabrück:
www.os-hho.de/
Grone-Schulen Osnabrück:
www.grone.de/osnabrueck/
Beratungsstelle zum Persönlichen Budget in Osnabrück:
www.gutehilfe.de/
Initiative sinnvolle Arbeit Venne:
www.isa-venne.de
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